Aufruf von Kempten gegen Rechts

Für kommenden Montag ruft Kempten gegen Rechts erneut dazu auf sich gemeinsam die Kemptener Innenstadt zurück zu erobern und Querdenker:innen und deren Ideologien nicht den öffentlichen Raum zu überlassen:

„Querdenker:innen rufen dazu auf die Pandemie-Maßnahmen aktiv zu missachten, gefährden so die Gesundheit von Menschen und verhöhnen all jene, die im Zuge der Pandemie ihre Köpfe hingehalten haben und weiterhin hinhalten sollen oder dem Virus zum Opfer gefallen sind.

Nun knapp ein Jahr lang haben wir die Querdenker*innen und deren Inhalte beobachtet und uns diesen regelmäßig konsequent und laut entgegengestellt. Leider wird deren Auftreten immer noch verharmlost und das nicht nur in Bezug auf die Pandemie-Maßnahmen und unser aller Gesundheit.

Fast ein Jahr ist es nun her, dass ein militanter Rechter in Hanau 9 Menschen und die eigene Mutter erschossen hat. Dieser Rechtsterrorist war – wie viele der Querdenker:innen auch – ein Anhänger von Verschwörungsmythen um „Q-Anon“. 10 Menschen mussten sterben weil sich nur ein einziger extrem radikalisiert hat und sich dazu berufen fühlte das sogenannte „Problem“ selbst in die Hand zu nehmen. Und das „Problem“ waren hier eben 9 Menschen, die einfach nicht in das rassistische Weltbild des Täters passte.

Wir sind davon überzeugt, dass eine Bewegung wie Querdenken, die selbst rechte Ideologien verbreiten, diese in die Gesellschaft hineintragen und extremen Rechten eine riesen Plattform bieten, ebenfalls das Potential hat radikale Gewalttäter:innen hervorzubringen. Und dies bedeutet, dass am Ende Menschen sterben.

Lasst uns die Opfer rechter Gewalt niemals vergessen.
Lasst uns niemals vergessen warum sie gestorben sind.
Lasst uns niemals vergessen dass wir als demokratische Gesellschaft die Verantwortung dafür tragen, dass Rechte und deren menschenfeindliche Ideen und Ideologien – die mittlerweile schon zur Normalität gehören – nicht noch mehr Zulauf finden.
Lasst uns zeigen, dass wir nicht nur zum wiederholten Male empört sind über rechtsterroristische Anschläge.
Lasst uns nicht wieder nur die Opfer und deren Angehörige beklagen.
Lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir begriffen haben, dass aus Worten Taten werden können.
Und lasst uns deshalb in notwendiger Konsequenz gemeinsam handeln und dem fortschreitenden Rechtsruck aktiv entgegenwirken.

Lasst uns die montäglichen Spaziergänge von Querdenken und ähnliche Veranstaltungen als das enttarnen was sie eigentlich sind: ein Sammelbecken und Anknüpfungspunkt für extreme Rechte und deren menschenfeindliche, tödliche Ideologien – auf dass nicht noch mehr Menschen dieser wirren und gleichzeitig mehrfach gefährlichen Bewegung auf den Leim gehen.

Wir rufen deshalb nochmals alle solidarischen Kemptner:innen dazu auf, sich am kommenden Montag, den 22. Februar mit Verantwortung, Abstand und FFP-2-Maske an den verschiedenen Gegenprotesten zu den montäglichen „Lichterspaziergängen“ von Querdenken in der Innenstadt zu beteiligen.

Die erste Kundgebung startet um 17.45 Uhr am Hildegardplatz.

Mehr Infos zu den weiteren angemeldeten Aktionen in der Stadt erfahrt ihr vor Ort.

Kein Platz für rechte Hetze und Verschwörungsmythen – Querdenken und rechten Ideologien den öffentlichen Raum nehmen!“