Raus zum feministischen Kampftag!

Wir unterstützen den Aufruf zum internationalen Frauenkampftag von Access All(gäu) Area
„Frauen* werden nach wie vor in vielen gesellschaftlichen Bereichen benachteiligt und diskriminiert.
So sind Frauen und Mädchen stärker von Armut, Hunger, unzureichender Gesundheitsversorgung und Gewalt betroffen. Sie werden schlechter bezahlt, sind in Entscheidungspositionen unterrepräsentiert und erledigen öfter unbezahlte Tätigkeiten. Selbst in Europa ist trotz einer de jure Gleichberechtigung diese de facto nicht Realität.
Dazu ein paar Zahlen:
– 15 Mio. Mädchen im Grundschulalter erhalten weltweit keine Chance lesen und schreiben zu lernen
– Frauen verdienen in Deutschland 20,9 % weniger als Männer und erhalten 35% weniger Rente
– Nur 29,4 % Frauen in Deutschland sind in Führungspositionen (weltweit 27%), dafür erledigen sie mehr als doppelt so viel unbezahlte Care-Arbeit als Männer.
– Täglich versucht ein Mann in Deutschland, seine (Ex-)Partnerin zu töten. Jeden dritten Tag findet ein solches Verbrechen statt.
– 115.000 Frauen wurden 2019 in Deutschland von ihren (Ex-)Partnern bedroht, gestalkt, verletzt oder sexuell genötigt, zur Prostitution gezwungen, vergewaltigt oder gar ermordet
– 200 Mio. Frauen weltweit leben mit Genitalverstümmelung
– In vielen Ländern der Welt haben Frauen keine reproduktiven Rechte (selbstbestimmtes Sexualleben, Zugang zu Verhütungsmitteln, Gesundheitsvorsorge bei Schwangerschaft, etc.)
Wir müssen, auch wenn wir nicht von allen Diskriminierungsformen selbst betroffen sind, für die Rechte aller Frauen* eintreten und globale Problematiken mitdenken.
Deshalb rufen wir von AAA zur Kundgebung am 8.3.2021 auf und fordern ein Ende der Diskriminierung qua Geschlecht durch Investitionen in Bildungsarbeit, Aufklärung, Kinderbetreuung und wirksame Antidiskriminierungsgesetze.
Macht mit und gebt Acht aufeinander, indem ihr Maske tragt und Abstand haltet.
*Wenn im Text von Frauen gesprochen wird, beziehen wir uns auf Statistiken, bei denen nicht abgebildet ist, ob „Frau“/“Mädchen“ alle möglichen Geschlechtsidentitäten abdeckt. Wenn wir von Frau* sprechen, beziehen wir alle weiblich gelesenen und non-binären Personen mit ein.

Protest-Aufruf von Kempten gegen Rechts

Seit mehreren Monaten laufen die sogenannten Querdenker:innen nun durch die Kemptener Innenstadt und verbreiten ihre menschenverachtenden Ideologien.
Wir haben den Rechtsruck in Kempten satt und setzen auch diese Woche ein Zeichen dagegen und haben dazu mehrere Gegenproteste in der Innenstadt organisiert.
Sei auch Du ein Teil davon und komm am Montag, 01.03.2021 um 17:45 an den Hildegardplatz.
Nutze deine Stimme gegen den Schulterschluss mit Rechts!

Kein Fussbreit der AfD – Lindenberg bleibt bunt!

Aufruf der Initiative Keine Stimme für Rassismus

Kein Fußbreit der AfD – Lindenberg bleibt bunt!

Wie kurzfristig aus internen Quellen bekannt wurde plant die AfD unter Federfühung des Verschwörungsideologen Rainer Rothfuß am Donnerstag ab 17:30 Uhr eine Kundgebung auf dem Lindenberger Marktplatz. Die Rechtsaußenpartei will dabei versuchen, den wachsenden Unmut über die staatlichen Coronamaßnahmen für ihre eigenen Zwecke zu instrumentalisieren. Dem werden wir uns ab 17 Uhr mit einer Gegenkundgebung am Marktplatz entgegenstellen. Eine rassistische und demokratiefeindliche Partei wie die AfD darf sich niemals als angebliche Verteidigerin von Grundrechten inszenieren können, egal um welches Themenfeld es geht. Wir werden deshalb auch am Donnerstag zeigen, dass die AfD in Lindenberg auch weiterhin alles andere als willkommen ist.

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Aufruf von Kempten gegen Rechts

Für kommenden Montag ruft Kempten gegen Rechts erneut dazu auf sich gemeinsam die Kemptener Innenstadt zurück zu erobern und Querdenker:innen und deren Ideologien nicht den öffentlichen Raum zu überlassen:

„Querdenker:innen rufen dazu auf die Pandemie-Maßnahmen aktiv zu missachten, gefährden so die Gesundheit von Menschen und verhöhnen all jene, die im Zuge der Pandemie ihre Köpfe hingehalten haben und weiterhin hinhalten sollen oder dem Virus zum Opfer gefallen sind.

Nun knapp ein Jahr lang haben wir die Querdenker*innen und deren Inhalte beobachtet und uns diesen regelmäßig konsequent und laut entgegengestellt. Leider wird deren Auftreten immer noch verharmlost und das nicht nur in Bezug auf die Pandemie-Maßnahmen und unser aller Gesundheit.

Fast ein Jahr ist es nun her, dass ein militanter Rechter in Hanau 9 Menschen und die eigene Mutter erschossen hat. Dieser Rechtsterrorist war – wie viele der Querdenker:innen auch – ein Anhänger von Verschwörungsmythen um „Q-Anon“. 10 Menschen mussten sterben weil sich nur ein einziger extrem radikalisiert hat und sich dazu berufen fühlte das sogenannte „Problem“ selbst in die Hand zu nehmen. Und das „Problem“ waren hier eben 9 Menschen, die einfach nicht in das rassistische Weltbild des Täters passte.

Wir sind davon überzeugt, dass eine Bewegung wie Querdenken, die selbst rechte Ideologien verbreiten, diese in die Gesellschaft hineintragen und extremen Rechten eine riesen Plattform bieten, ebenfalls das Potential hat radikale Gewalttäter:innen hervorzubringen. Und dies bedeutet, dass am Ende Menschen sterben.

Lasst uns die Opfer rechter Gewalt niemals vergessen.
Lasst uns niemals vergessen warum sie gestorben sind.
Lasst uns niemals vergessen dass wir als demokratische Gesellschaft die Verantwortung dafür tragen, dass Rechte und deren menschenfeindliche Ideen und Ideologien – die mittlerweile schon zur Normalität gehören – nicht noch mehr Zulauf finden.
Lasst uns zeigen, dass wir nicht nur zum wiederholten Male empört sind über rechtsterroristische Anschläge.
Lasst uns nicht wieder nur die Opfer und deren Angehörige beklagen.
Lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir begriffen haben, dass aus Worten Taten werden können.
Und lasst uns deshalb in notwendiger Konsequenz gemeinsam handeln und dem fortschreitenden Rechtsruck aktiv entgegenwirken.

Lasst uns die montäglichen Spaziergänge von Querdenken und ähnliche Veranstaltungen als das enttarnen was sie eigentlich sind: ein Sammelbecken und Anknüpfungspunkt für extreme Rechte und deren menschenfeindliche, tödliche Ideologien – auf dass nicht noch mehr Menschen dieser wirren und gleichzeitig mehrfach gefährlichen Bewegung auf den Leim gehen.

Wir rufen deshalb nochmals alle solidarischen Kemptner:innen dazu auf, sich am kommenden Montag, den 22. Februar mit Verantwortung, Abstand und FFP-2-Maske an den verschiedenen Gegenprotesten zu den montäglichen „Lichterspaziergängen“ von Querdenken in der Innenstadt zu beteiligen.

Die erste Kundgebung startet um 17.45 Uhr am Hildegardplatz.

Mehr Infos zu den weiteren angemeldeten Aktionen in der Stadt erfahrt ihr vor Ort.

Kein Platz für rechte Hetze und Verschwörungsmythen – Querdenken und rechten Ideologien den öffentlichen Raum nehmen!“

Aufruf und Pressemitteilung von Kempten gegen Rechts zum Querdenken-NPD-Gekuschel in Kempten

Rechte Banner in unserer Stadt! – Wir haben braune Propaganda satt!

Vor knapp zwei Wochen tauchte beim montäglichen „Lichter-Spaziergang“ von Querdenken Kempten zum ersten mal ein Kampagnen-Banner der NPD auf. Eine Woche darauf wurden die Querdenker:innen von Aktivist:innen nochmals gezielt mit dem Vorwurf konfrontiert, rechte Propaganda zu verbreiten und extreme Rechte zu pushen.

Querdenken stimmte darauf hin darüber ab, ob man zu dem Banner stehen und es wieder mitgetragen werden soll. Die gut 50 Querdenker:innen entschieden sich für das NPD-Banner mit der Aufschrift „Deutschland gegen den Corona-Wahnsinn“ u.a. mit den Worten „Es ist vollkommen OK mit Nazis zu marschieren!“ und der Frage an eine:n Aktivist:in: „Hasch was gegen die NPD?“

Die NPD-Kampagne versucht schon seit Beginn an die Corona-Proteste anzuknüpfen – mit Erfolg. Bereits im Frühjahr 2020 ließen sich hauptsächlich NPD-Funktionäre hinter dem Banner stehend ablichten. Auch wurden von diesen teilweise selbst Demonstrationen unter dem Motto „Deutschland gegen den Corona-Wahnsinn“ initiiert. Die Kampagne wurde hauptsächlich auf Internet-Präsenzen der extrem rechten Partei beworben und zählt auf den entsprechenden Social-Media-Kanälen der Scheinkampagne mindestens 14.000 Anhänger:innen. Kurz nachdem die Kampagne angelaufen war wurde dann entsprechendes Material (Banner, Plakate, Aufkleber, Tragetaschen und T-Shirts) verkauft.

Schon lange stellen wir uns Querdenker:innen und deren Kuschelkurs mit extremen Rechten, als auch der Verbreitung teils menschenfeindlicher und / oder extrem rechter Ideologien entgegen.
Wir dulden in Kempten keine rechten Aufmärsche, wir tolerieren rechte Propaganda weder in unseren Straßen noch sonst irgendwo!
Letzten Montag zog ein aggressiver, brauner Mob, der Presse und Gegner:innen teils massiv bedrohte durch die Kemptener Innenstadt und dies werden wir in Zukunft nicht mehr hinnehmen!

Die ach so friedlichen „Lichter-Spaziergänge“ von Querdenken in Kempten und die Bewegung im Allgäu insgesamt radikalisiert sich zunehmend in hohem Tempo und es liegt in unser aller Verantwortung uns dieser Entwicklung und der Gefahr, die von dieser ausgeht, solidarisch und entschlossen entgegen zu stellen und die montäglichen Spaziergänge von Querdenken und ähnliche Veranstaltungen als das zu enttarnen was sie eigentlich sind: ein Sammelbecken und Anknüpfungspunkt an unsere Gesellschaft für extreme Rechte und deren menschenfeindliche, faschistische Ideologien.

Darum rufen wir all unsere Mitmenschen zum aktiven Gegenprotest auf. Es kann nicht sein, dass sich in Kempten solche Szenen wie letzten Montag noch einmal ereignen.

Kommt deshalb am Montag den 15. Februar ab 17.45 Uhr zu unserem angemeldeten Gegenprotest auf dem Hildegardplatz vor den Bänken unter der Basilika oder werdet selbst kreativ und aktiv in der Stadt!

Aufruf zum Protest gegen den AfD-Bürgerdialog in Lindau am 15.02.21

 

Kein Dialog mit Rechtsaußen

Gemeinsamer Aufruf von Fridays for Future Lindau, Fridays for Future Wangen, Initiative gegen Rassismus Westallgäu, JuZe Tonne Wangen, Keine Stimme für Rasssismus, Seebrücke Wangen, Kempten gegen Rechts, Seebrücke Kempten und Reclaim your streets Ravensburg zur

Teilnahme am Protest gegen die AfD am 15. Februar in Lindau.
Ab 18 Uhr an der Inselhalle

Kein Dialog mit der AfD!

Am Montag den 15. Februar will die AfD einen „Bürgerdialog“ in der Inselhalle Lindau veranstalten. Unter den Rednern befinden sich auch Personen, die dem völkisch-nationalistischen Flügel der Rechtsaußenpartei angehören.

In den letzten Monaten hatte die AfD in Lindau viel zu oft die Möglichkeit, sich ungestört öffentlich zu präsentieren. Als Beispiel können hier die Teilnahme des Ortsverbandes Lindau an der sogenannten Friedenskette um den Bodensee oder Auftritte ihres Vorsitzenden Rainer Rothfuss auf den rechtsoffenen und verschwörungsideologisch geprägten Querdenken-Kundgebungen in Lindau angeführt werden.

Lasst uns gemeinsam den 15. Februar nutzen, um ein deutliches Signal an die AfD zu senden.

Ihre rechtsradikale, rassistische, menschenfeindliche, frauenverachtende und antisemitische Politik hat keine Sekunde Dialog verdient. Nicht in Lindau und nicht anderswo.

Deshalb beteiligt euch zahlreich an den Gegenprotesten.
Seid laut, kreativ, und verhaltet euch solidarisch mit allen Protestformen.

Alle zusammen gegen den Faschismus
Keine Sekunde Dialog mit Rechtsaußen

Aufruf zum Gegenprotest zu Querdenken in Kaufbeuren am 13.02.21

Wir unterstützen den folgenden Aufruf von Gemeinsam gegen Rechts Kaufbeuren/OAL:

„Die Demo ist nur einen Klick entfernt!

Wie soll man in Zeiten der Pandemie demonstrieren? Nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit bleibt das Recht der Demonstrationsfreiheit auch in der gegenwärtigen Situation unberührt. Und doch sind die Ordnungsämter und Einsatzleiter der Polizei darum bemüht, die Risiken für Demonstrierende und ihre Kontaktpersonen zu reduzieren. Wie kann man den Infektionsschutz hochhalten und doch den Öffentlichen Raum wirksam besetzen, um ein Zeichen für unser demokratisches Gemeinwesen zu setzen?

Wir schlagen drei Teilnahmemöglichkeiten vor: Digital gemütlich von zuhause, interaktiv durch die Zusendung von Forderungen und künstlerisch durch die Mitwirkung an einer Protest-Installation. Wir möchten öffentlich danken, erinnern und widersprechen: Wir möchten ein Zeichen setzen für alle, die im Gesundheitswesen oder für unsere Versorgungsinfrastruktur arbeiten. Erinnern möchten wir an das Leid, den Verlust und die Trauer des letzten Jahres und widersprechen möchten wir all jenen, die demokratische Kritik mit menschenfeindlichen Thesen verwechseln. Wer eine Demonstration unter Mitwirkung der “Köpfe der Bewegung” ankündigt, offenbart die geistigen Ursprünge des eigenen Weltbildes. Kaufbeuren überlässt Querdenken nicht den Öffentlichen Raum. Kaufbeuren trägt Maske.

Die digitale Gegendemonstration #KFträgtMaske ist nur einen Klick entfernt über www.gotomeeting.com (Zugangscode: 862-808-581). Neben der Teilnahmemöglichkeit über Video (am Samstag zwischen 13 Uhr und 15 Uhr), laden wir dazu ein, zwischen 12:30 Uhr und 16 Uhr Plakate am Neptunbrunnen vorbei zu bringen, die Teil unserer Protest-Installation im Öffentlichen Raum werden. Forderungen und Protestsprüche können jederzeit an kaufbeurengegenrechts@gmail.com geschickt werden und werden vor Ort auf Plakaten Teil der Installation.“

Hier geht’s zum Facebook-Event
Folgt Gemeinsam gegen Rechts KF/OAL auch auf Instagram

 

Aufruf / Pressemitteilung von KgR zu brauner Propaganda durch Querdenken in Kempten

Pressemitteilung der Initiative „Kempten gegen Rechts“, 08.02.2021

„Lichter-Spaziergänge“ von Querdenken in Kempten radikalisieren sich zunehmend

Am Montag, den 01. Februar tauchte beim wöchentlichen „Lichter-Spaziergang“ von Querdenken Kempten erstmals ein Kampagnen-Banner der extrem rechten NPD auf. Jetzt sollen die montäglichen, sich nach außen hin friedlich gebenden Spaziergänge durch die Kemptener Innenstadt nicht mehr unkommentiert von statten gehen. Die Initiative Kempten gegen Rechts ruft zur Intervention auf.

 

Seit Monaten finden in Kempten – wie in vielen anderen Städten auch – sogenannte montägliche „Lichter-Spaziergänge“ aus dem Umfeld von „Querdenken“ statt. Die Idee dabei ist, provokativ in Gruppen ohne Mund-Nasen-Schutz in der Innenstadt Präsenz zu zeigen und möglichst viele andere Menschen zu animieren sich der Bewegung anzuschließen. Auch werden diese „Spaziergänge“ gezielt genutzt um Veranstaltungen (Demos, Autokorsos etc.) zu planen.

Bisher verliefen diese „Spaziergänge“ in Kempten eher still und ohne inhaltliche Außenwirkung. Spätestens seit dem 01.02.2021 hat sich diese Ausrichtung jedoch drastisch geändert. Neben den üblichen Laternen und Grablichtern wurde nun an der Spitze des Aufzuges ein 3 Meter langes Transparent mit der Aufschrift „Deutschland gegen den Corona-Wahnsinn“ getragen. Dahinter steckt jedoch nicht einfach nur Kritik an den politischen Corona-Maßnahmen, sondern eine Kampagne der NPD, die damit versucht an die Corona-Proteste anzuknüpfen. Die Kampagne läuft auf den Social-Media-Kanälen der extrem rechten Partei und zählt dort insgesamt rund 14.000 Anhänger*innen. Unter dem Motto „Deutschland gegen den Corona-Wahnsinn“ nehmen schon seit dem Frühjahr 2020 NPD-Anhänger:innen und entsprechende Funktionäre an Querdenken-Demonstrationen teil oder veranstalten diese selbst.

Die Initiative „Kempten gegen Rechts“ erachtet es als dringend notwendig, die Öffentlichkeit erneut darüber zu informieren wer da jeden Montag durch die Straßen der Stadt marschiert und welche Ideologien diese vermeintlich „friedlichen Lichter-Spaziergänger:innen“ verbreiten.

Extreme Rechte haben in der Querdenken-Bewegung schon längst mehr oder weniger die Zügel in der Hand bzw diese von Grund auf mit aufgebaut. Sie mischen mit in einer Bewegung in der sich egoistische, unsolidarische, antisemitische, sozialdarwinistische und viele weitere extrem problematische – aber für die rechte Szene durchaus anschlussfähige – Grundhaltungen widerspiegeln. Die Verunsicherung vieler Menschen, die aus eben dieser Verunsicherung Nähe zur Querdenken-Bewegung suchen wird systematisch ausgenutzt. Stück für Stück werden eben genannte Grundhaltungen bestätigt und gestärkt. Die Anhänger:innen werden Schritt für Schritt auf eine sich nach außen friedlich und freiheitlich gebende Art und Weise an rechte Ideologien herangeführt – und das hat in der extremen Rechten schon lange System.

Die Initiative ruft die Kemptener Bevölkerung dazu auf, diese Spaziergänge nicht weiterhin stillschweigend zu tolerieren oder gar zu ignorieren. Eine demokratische Gesellschaft steht in der Verpflichtung sich solchen besorgniserregenden Entwicklungen in direkter Umgebung entschlossen entgegen zu stellen und die montäglichen Spaziergänge von Querdenken als das zu enttarnen was sie eigentlich sind: ein Sammelbecken und Anknüpfungspunkt an das bürgerliche Spektrum für extreme Rechte und deren menschenfeindliche, faschistische Ideologien.

Kempten gegen Rechts hat deshalb heute als ersten Schritt ein Transparent mit der Aufschrift „NPD-Banner in der Stadt! Wir haben braune Propaganda satt!“ in der Innenstadt angebracht und ruft die örtliche Bevölkerung dazu auf, der sich immer weiter radikalisierenden Bewegung deutlich zu zeigen, dass sie, ihre Propaganda und ihr äußerst unsolidarisches Verhalten gegenüber dem Rest der Gesellschaft in Kempten nicht willkommen sind und so deren wöchentliche Spaziergänge zum wöchentlichen „Leerlauf“ zu machen.

 

Kurzer Rückblick zum Protest-Camp der Seebrücke Kempten

Im Rahmen des Protest-Camps der Seebrücke Kempten vom 29.-31.01.21 und des überregionalen Aktionstags der SEEBRÜCKE am 30.01.21 fanden am August-Fischer-Platz in Kempten über das gesamte Wochenende mehrere Kundgebungen statt. Anlass waren (und sind) die katastrophale Situation geflüchteter Menschen und die massiven Menschenrechtsbrüche seitens der EU an den europäischen Außengrenzen. Die Aktivistis forderten AUFNAHME STATT ABSCHOTTUNG


Alle Kundgebungen wurden auch via Live-Stream auf Instagram übertragen. Wer die Kundgebungen verpasst hat, findet die entsprechenden Videos auf dem Instagram-Kanal der Seebrücke Kempten.

Im Folgenden (fast) alle Redebeiträge, Gedichte und Texte hier nochmal zu nachlesen

Auftaktkundgebung Freitag 17.30 Uhr:
Aufruf_Einleitung_Protest-Camp_29-31012021
Aktuelle Geschehnisse -> NewsCut_SB_Dez20-Jan21
Zu den Grenzen der Solidarität in Corona-Zeiten -> Redeb_SB_Zu-den-Grenzen-der-Solidarität-in-Coronazeiten_29-310121

2. Kundgebung Freitag 19.00 Uhr:
Wir haben Platz – Evakuiert die Lager -> Redeb_SB_Wir-haben-Platz-Evakuiert-die-Lager_29-310121
Gedicht: Corona und Geflüchtete -> Gedicht_Über-Corona-und-Geflüchtete
Institutioneller Rassismus -> Redeb_SB_Institutioneller-Rassismus

3. Kundgebung Samstag 11.00 Uhr:
Nie wieder Moria -> Redeb_SB_Nie wieder Moria
Brief zu Weihnachten – Moria 2.0 -> Brief-zu-Weihnachten_Moria2
Gedicht: Moria 2 – Sie schaffen das! -> Gedicht_Moria2-Sie-schaffen-das

4. Kundgebung Samstag 13.30 Uhr:
Thomas Nuding von SARaH Seenotrettung
Keine Rettung in Sicht: Schutzsuchende gestrandet im bosnischen Transit -> Balkanroute-Bosnien & Pushbacks – ProAsyl

5. Kundgebung Samstag 16.30 Uhr:
Klima und Migration -> Klima und Migration
Wer von Rassismus und Flucht spricht, darf vom Kapitalismus nicht schweigen -> Wer von Rassismus und Flucht spricht, darf vom Kapitalismus nicht schweigen.

6. Kundgebung Samstag 18.00 Uhr:
Wir sollten uns schämen -> Wir sollten uns schämen

7. Kundgebung (Live-Talk) -> keine Beiträge

Abschlusskundgebung Sonntag 13.30 Uhr:
Appell der Seebrücke Kempten -> Apell_SB_Asylpolitik-Corona
Asylzahlen 2020 zeigen: Deutschland hat Platz -> Asylzahlen-zeigen-DLand-hat-Platz
Fluchtursachen beseitigen, Kapitalismus überwinden -> Fluchtursachen-beseitigen-Kapitalismus-überwinden

Aufruf der Seebrücke Kempten

Aufruf zum überregionalen Aktionstag der SEEBRÜCKE

AUFNAHME STATT ABSCHOTTUNG
Protest-Camp der Seebrücke Kempten vom 29.01. – 31.01.21

Für das kommende Wochenende plant die Seebrücke Kempten auf dem August-Fischer-Platz am Forum Allgäu ein Protest-Camp im Rahmen des überregionalen Aktionstages der SEEBRÜCKE. Mit der Aktion wollen wir auf die katastrophale Situation der Geflüchteten und die massiven Menschenrechtsbrüche Seitens der EU an den europäischen Außengrenzen aufmerksam machen und fordern:
AUFNAHME STATT ABSCHOTTUNG!
Hierfür campieren wir während eines Dauerprotestes bei winterlichen Temperaturen auf dem August-Fischer-Platz und wollen so die prekäre Situation der Menschen symbolisch in die Kemptener Innenstadt holen.

Über das gesamte Wochenende werden wir mehrmals täglich Kundgebungen mit unterschiedlichen Beiträgen abhalten, die via Live-Stream aus unserem Protest-Camp in den sozialen Netzwerken übertragen werden. So wollen wir die Situation der schutzsuchenden Menschen nachdrücklicher als bisher in das politische und gesellschaftliche Bewusstsein rücken. Das Programm wird jeweils kurzfristig ankündigt auf:
fb.me/seebrueckekempten
instagram.com/seebruecke.kempten
twitter.com/seebruckek


Das Privileg
Es ist uns sehr wichtig zu betonen, dass wir das Protest-Camp inklusive dem nächtlichen Campieren in Zelten keinesfalls mit den Lebensrealitäten der schutzsuchenden Menschen an den Grenzen und in den Lagern vergleichen wollen. Wir sind ausgestattet mit warmer Kleidung, Schlafsäcken, Isomatten, Zelten und werden mit warmen Mahlzeiten und Getränken versorgt. Wir haben Zugang zu sanitären Anlagen und medizinischer Versorgung und können ein umfangreiches Hygienekonzept umsetzen um weder unsere noch die Gesundheit anderer zu gefähren. All das sind wertvolle Privilegien, für die wir dankbar sind und die für den Großteil unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit darstellen – für die Menschen an unseren fest abgeriegelten, bewachten Grenzen ist dies nicht der Fall.

Solidarität statt Abschottung
Wir laden all unsere Mitmenschen dazu ein sich unter strenger Einhaltung unserer Hygeineregeln aktiv an der Aktion zu beteiligen und Kerzen und/oder Schilder mit Botschaften als Zeichen der Solidarität mit allen betroffenen Menschen vor dem Protest-Camp abzustellen – auf dass wir vor dem Forum Allgäu ein Lichtermeer entfachen!

Seien es die Großbrände in Moria und Lipa, die ständigen Überschwemmungen im Lager Kara Tepe, die aktive Behinderung von Hilfsorganisationen, die systematischen, illegalen Push-Backs, die exzessive körperliche Gewalt seitens der Polizei gegenüber Geflüchteten oder die unzähligen Toten im Mittelmeer. Die Liste ist endlos…
Es gibt mehr als genug Gründe, um auch – oder gerade – jetzt auf die Straße zu gehen!

Packt die Masken ein, achtet auf unsere Hygieneregeln und unterstützt das Protest-Camp am Wochenende.

Wir können und wollen nicht länger stillschweigend zu Hause sitzen und zusehen.
Wir wollen auch keine weiteren Petitionen mehr unterschreiben oder beklemmend erschütternde Nachrichten weiterleiten.
Wir lassen uns Fakten nicht mehr weg erklären.
Wir wollen auch keinen Urlaub mehr vor der europäischen Wirklichkeit.
Wir laden alle Verfechter:innen der Menschenrechte dazu ein, am Wochenende ans Forum zu kommen und dort ihre Solidarität zu zeigen.
Wir erinnern unsere Politiker:innen damit auf Kreis-, Landes- und Bundesebene daran, Ihre moralische Pflicht zu erfüllen – Ohne Ausreden, ohne Ablenkungsmanöver und ohne schön daherzureden.
Solange sich an der untragbaren Situation nichts ändert werden wir jedes Wochenende Zelte aufschlagen, egal ob in Kempten, Lindau oder Berlin.
Für ein gutes Leben für Alle und ein Ende der europäischen Barbarei.
Damit kein Mensch mehr an Europas Grenzen leiden muss.
Lasst uns die Festung Europa zum Wanken bringen.

AUFNAHME STATT ABSCHOTTUNG

Tear down the borders – Die tödliche Abschottung Europas beenden!

#keinpushbackistlegal #wirhabenplatz #aufnahmestattabschottung #leavenoonebehind

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Die SEEBRÜCKE ist eine Bundesweite Initiative, die sich dafür einsetzt, dass Menschen, die
fliehen mussten, einen Ort zum Ankommen finden – einen Sicheren Hafen. Wir sind der festen Überzeugung, dass dort, wo die Bundespolitik ihrer Verantwortung nicht gerecht wird, die kommunale Politik tätig werden muss. Aufgrund der organisierten, politischen Verantwortungslosigkeit, der Ignoranz wichtiger Entscheidungsträger:innen und zahlreicher massiver Menschenrechtsbrüche seitens der Verantwortlichen, sehen wir umso mehr die Notwendigkeit, uns gegen die humanitäre Katastrophe an Europas Grenzen und für Sichere Häfen einzusetzen.
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Erklärung zur Pandemie-Lage

Nach langen Diskussionen haben wir uns trotz der problematischen Pandemie-Lage dazu entschlossen das Protest-Camp durchzuführen, da uns das Wohl ALLER Menschen – und somit auch jenen, die an unseren Grenzen einfach zurückgelassen werden – am Herzen liegt. Gerade aufgrund der vielen Privilegien die wir genießen dürfen, halten wir es für unsere zivilgesellschaftliche Pflicht uns für diejenigen Menschen einzusetzen, die jetzt gerade weder Zugang zu medizinischer Versorgung, geschweige denn ein warmes Bett oder ein schützendes Dach über dem Kopf in diesen eiskalten Nächten haben; für die Menschen für deren Leid wir alle auf bestimmte Weise mitverantwortlich sind; für die Menschen, die tagtäglich massive Menschenrechtsverletzungen durch die von uns gewählten politischen Vertreter:innen und deren Repressionsorganen ausgesetzt sind. Unsere Solidarität gilt nicht nur unserem direkten Umfeld in Kempten, im Allgäu, in Deutschland und Verantwortung tragen wir alle nicht nur für diejenigen Mitmenschen, die zufällig den selben Pass wie wir besitzen. Unsere Solidarität ist grenzenlos, auch und vor allem wegen der problematischen Pandemie-Lage.

Wir nehmen diese Lage sehr ernst und werden – so wie wir es auch bisher in unserem privaten Umfeld getan haben – strikt darauf achten alle nötigen Schutzmaßnahmen einzuhalten um uns und andere nicht zu gefährden. Dazu haben wir der Stadt Kempten ein ausführliches Hygiene-Konzept vorgelegt.

Hygiene-Regeln:
Für alle Aktivist:innen gelten demnach sogar strengere Regeln im Hinblick auf die derzeitigen Kontaktbeschränkungen.
Auch gelten strikte Regeln bei der Verpflegung der Aktivist:innen.

Über das gesamte Wochenende sind FFP2-Masken und ausreichend Abstand Pflicht.
Menschenansammlungen sind ausdrücklich nicht erwünscht – die Teilnahme an den Kundgebungen wird auch online ermöglicht.

Personen, die vor Ort an den Kundgebungen teilnehmen wollen, haben sich an die Regeln zu halten und sind dazu aufgefordert den Versammlungsort nach Beendigung der jeweiligen Kundgebung wieder zu verlassen.

Interessierte und Unterstützer:innen vor Ort haben sich strikt an die Masken- und Abstandsregeln zu halten.

Ausgenommen von der Mund-Nasen-Schutz-Pflicht sind natürlich Menschen, denen dies aufgrund einer Behinderung oder aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich oder unzumutbar ist.

Um Kerzen oder Schilder am Protest-Camp abzustellen darf nur jeweils eine Person den Versammlungsbereich betreten und hat diesen zeitnah wieder zu verlassen.

Wer sich nicht an die Regeln hält oder diese gar bewusst missachtet, muss den Versammlungsbereich umgehend verlassen und wird von der Versammlung ausgeschlossen.